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Barhufbearbeitung

Durch die richtige Barhufbearbeitung gibt man dem Huf die Möglichkeit, selbst in eine gesunde, natürliche Form zu wachsen. Der Huf (incl. Strahl) wird nicht einfach in eine “schöne Form” geschnitz.

 

Isländer Barhuf vor der Bearbeitung
Leider wird bei der Hufbearbeitung (vom Hufschmied/Hufbearbeiter) die Sohle oft zu stark bearbeitet. Diese wird somit zu dünn und das ganze Pferd sinkt im Huf nach unten. Das normalerweise am gesunden Huf vorhandene Gewölbe verschwindet, bzw. kann nicht gebildet werden. Deshalb läuft das Pferd fühlig (vor allem auf steinigem Boden).
Als vermeintliche Lösung des Problems werden viele Pferde daraufhin beschlagen.
Dies ist nur ein Beispiel für Bearbeitungsfehler bei der Barhufbearbeitung. Barhuf heisst nicht automatisch gesunder Huf.

Durch den Hufbeschlag wird der Hufmechanismus weitgehend ausgeschaltet, und der direkte Kontakt vom Huf zum Boden unterbrochen. Das Pferd spürt wenig bis gar nicht wohin es tritt, was auch erklärt warum es erst einmal “gut” läuft.

Die Meisten der Probleme entstehen nicht sofort, weshalb sie dann auch oft nicht mit dem Beschlag in Verbindung gebracht werden. Die Ursache von Sehnenschäden, Huf- oder Fesselgelenksentzündungen ist aber nicht selten im Huf/Hufbeschlag oder in vorhandenen/entstandenen Fehlstellungen zu finden.

Im Laufe der Zeit ist mir eines immer wieder (von den Pferden) gelehrt worden. Es gibt nicht “die Eine” Hufbearbeitung! Faktoren wie die Nutzung, Haltung und zuletzt natürlich das jeweilige Pferd an sich, haben unterschiedliche “Ansprüche” an die Bearbeitung. Während das eine Pferd gerne ein wenig Tragrandüberstand hat, damit es bequem über alle Böden laufen kann, möchte das nächste lieber keinen Tragrandüberstand, weil zum Beispiel sonst die Wände zu stark nach aussen hebeln. Dies gilt es (auch in Kommunikation mit dem Besitzer)  auf jeden unserer Vierbeinigen Freunde abzustimmen, um für jeden einzelnen das bestmögliche Ergebnis für eine positive Entwicklung am Huf, aber auch das bestmögliche Laufverhalten zu erreichen.

Pferde sollten meiner Meinung nach nach der Bearbeitung niemals schlechter laufen. Wenn ein Pferd barhuf dauerhaft fühlig läuft, läuft im wahrsten Sinne des Wortes was falsch…

 

 

Weitere Nachteile von Hufeisen gegenüber der Barhufbearbeitung:

  • Hufeisen setzt die Stoßdämpfung des Hufes ausser Kraft (somit wirkt mehr Kraft auf die Gelenke)

    Kranker Huf durch Eisenbeschlag
  • Pferde rutschen stärker; zumindest ohne Stollen
  • Stollen verändern die Stellung stark (wirkt sich auf gesamten Bewegungsapparat aus)
  • Eisen mindern Hornwachstum
  • schlechtere Hornqualität wächst nach
  • Tastsinn wird beeinträchtigt (vermehrtes stolpern)
  • Thermoisolation wird beeinträchtigt (kaltes Eisen bei Minusgraden)
  • Erhöhtes Verletzungsrisiko für Pferd, andere Pferde u. Reiter
  • Eisen kann verloren gehen

 

Wer noch ausführlicher über:

  • Hufbearbeitung
  • Barhufpferde
  • Hufbeurteilung
  • Fehler in der Hufbearbeitung
  • Fütterung und Haltung
  • uvm.

lesen möchte, findet hier interessante Seiten:

“Wunderwerk Huf” von Dr. Tina Gottwald

 

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